1. Schnellbootgeschwader

Das 1. Schnellbootgeschwader (1.SG) wurde am 1. April 1956 mit rückwirkendem Aufstellungsbefehl vom 25. April 1956 als Schnellboot-Lehrgeschwader unter Korvettenkapitän Hans-Helmut Klose aufgestellt. Das Geschwader wurde noch 1956 in 1. Schnellbootgeschwader umbenannt und war im Hafen Stickenhörn in Kiel-Friedrichsort stationiert.

Erste Einheiten waren die Boote Silbermöwe, Sturmmöwe, Wildschwan, die zuvor ebenfalls unter Kloses Kommando zum British Baltic Fishery Protection Service gehört hatten. Sie wurden am 29. Mai 1956 offiziell durch den Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Friedrich Ruge, in Dienst gestellt. Zwei weitere Boote gleichen Typs (Eismöwe, Raubmöwe), die für den Seegrenzschutz bestellt worden waren, liefen nach dessen Auflösung dem Geschwader am 1. Juli 1956 zu. Ein sechstes Boot (Seeschwalbe), das mehrfach für technische Erprobungen umgerüstet wurde, unterstand dem 1. SG zwar formal, wurde aber nicht im Verband eingesetzt. Die fünf erstgenannten Boote der Klasse 149 blieben bis zu ihrer Außerdienststellung 1967 beim 1. SG.

In den 1960er Jahren erprobte die Bundesmarine neben deutschen Schnellbootentwicklungen auch ausländische Alternativen. Dafür wurden 1960 zwei Boote aus Norwegen – P6191 Hugin und P6192 Munin aus der Tjeld-Klasse – und 1961 zwei Boote aus Großbritannien erworben. Die Boote erfüllten jedoch nicht die in sie gesetzten Erwartungen und wurden 1964 und 1965 an die Türkei bzw. Griechenland abgegeben. Zur Unterstützung standen dem 1. SG im Stützpunkt Stickenhörn das Wohnschiff Knurrhahn und ab 1960 in See der Tender Weser zur Verfügung.

Das 1. SG hatte die Hauptaufgabe, die Besatzungen für die ab 1957 in schneller Folge zulaufenden Boote der Jaguar-Klasse auszubilden. Es nahm aber ab 1957 auch an nationalen und NATO-Manövern teil und lief bereits im Juni 1957 erstmals niederländische und britische Häfen an. Es wurde der NATO am 1. Jan. 1958 assigniert. Nach Abgabe der Erprobungsboote war das Geschwader 1965 wieder auf fünf Boote und einen Tender geschrumpft. Weil die Boote in der Ausbildung stark abgenutzt worden waren, wurden sie 1967 außer Dienst gestellt und an die Griechische Marine abgegeben, während Tender Weser an das 7. SG überstellt wurde. Das 1. SG wurde am 1. März 1967 aufgelöst.


Quelle: Wikipedia